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Sexarbeit ist Arbeit ! Mitsprache statt Bevormundung.

  • Autorenbild: Nicole Schulze
    Nicole Schulze
  • 12. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

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💋 Warum Sexarbeit legal bleiben muss. Ein sexpositiver Blick von Sexpertin Nicole


Sexarbeit ist Arbeit. Und ich bin stolz darauf, diese Arbeit zu machen. Auf sexpertinnicole spreche ich offen ĂŒber Lust, Körper, Selbstbestimmung.

DarĂŒber, warum die LegalitĂ€t von Sexarbeit kein politisches Spiel sein darf, sondern eine Frage der Menschenrechte.


đŸš« Das Nordische Modell: gut gemeint, aber gefĂ€hrlich


In Schweden gilt das sogenannte Nordische Modell: Der Kauf von sexuellen Dienstleistungen ist strafbar, der Verkauf nicht. Klingt erstmal nach Schutz, ist aber in der Praxis ein Problem. Denn Sexarbeit verschwindet dadurch nicht. Sie wird nur unsichtbar, riskanter und stigmatisierter.


‱ Kund*innen haben Angst vor Strafverfolgung.

‱ Treffen finden heimlich statt, oft ohne Sicherheitsnetz.

‱ Zugang zu Hilfe, Beratung und medizinischer Versorgung wird erschwert.


Sexarbeit findet statt – ob legal oder nicht. Die Frage ist: unter welchen Bedingungen?


📊 Was die Evaluation des ProstSchG wirklich zeigt – und warum ich mitgewirkt habe


Ich war selbst Teil der bundesweiten Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes (ProstSchG). Über 2.500 Sexarbeitende wurden befragt, so viele wie nie zuvor.

Und ich habe meine Stimme eingebracht, weil ich weiß: Nur wenn wir selbst sprechen, kann echte VerĂ€nderung entstehen.


Die Ergebnisse zeigen deutlich: Das Gesetz hat massive SchwĂ€chen. Statt Schutz erleben viele von uns Kontrolle, Misstrauen und unnötige BĂŒrokratie. Besonders trans*, migrantische und queere Kolleg*innen berichten von Diskriminierung und Angst vor Behörden.

Aber diese Evaluation ist mehr als Kritik. Sie ist ein Aufruf zur Zusammenarbeit.

Wir wissen jetzt, wo es hakt. Jetzt mĂŒssen wir gemeinsam handeln.


Ich fordere:


‱ Gesetze, die mit uns gemacht werden – nicht ĂŒber uns.

‱ Schutz, der auf Vertrauen basiert – nicht auf Zwang.

‱ Anerkennung unserer Arbeit – nicht moralische Bevormundung.




Als Sexarbeiterin, Feministin und Mitwirkende an der Evaluation sage ich: Es ist Zeit fĂŒr eine Politik, die uns sieht, hört und stĂ€rkt.


đŸ’Œ Freiwilligkeit und ökonomische RealitĂ€t


„Niemand macht das freiwillig“, diesen Satz höre ich oft. Aber was heißt schon freiwillig? Geht jemand gerne bei Wind und Wetter Pakete ausliefern? Oder Nachtschichten im Krankenhaus? Wir alle arbeiten, um zu leben. Auch ich.

Sexarbeit ist nicht immer ein Traumjob – aber sie ist eine legitime, selbstgewĂ€hlte Arbeit.


✊ Sexpositiver Feminismus: Mein Körper, meine Entscheidung


Ich bin Feministin. Und ich bin Sexarbeiterin. Das schließt sich nicht aus, im Gegenteil. Ein sexpositiver Feminismus kĂ€mpft fĂŒr Wahlfreiheit, fĂŒr Selbstbestimmung und gegen Stigma.


Er erkennt an:


‱ Dass Lust kein Tabu ist.

‱ Dass Frauen ĂŒber ihren Körper selbst entscheiden dĂŒrfen.

‱ Dass Sexarbeit nicht automatisch Ausbeutung bedeutet.


Ich bin keine „arme Frau“, die gerettet werden muss. Ich bin eine Expertin fĂŒr IntimitĂ€t, Kommunikation und Körperlichkeit.


❀ Fazit: FĂŒr eine menschenrechtsbasierte, sexpositive Politik


Sexarbeit muss legal bleiben – fĂŒr Sicherheit, WĂŒrde und Selbstbestimmung.


Ich fordere:


‱ Mitsprache statt Bevormundung.

‱ Schutz statt Kontrolle.

‱ Respekt statt Stigma.


Du willst mehr ĂŒber meine Arbeit erfahren? Dann stöbere weiter auf sexpertinnicole, hier gibt’s Wissen, Haltung und echte Einblicke in die Welt der Sexarbeit.


🚹 Sexkaufverbot: Was gerade passiert


In Deutschland wird derzeit heftig ĂŒber ein Sexkaufverbot diskutiert. BundestagsprĂ€sidentin Julia Klöckner und Gesundheitsministerin Nina Warken (beide CDU) fordern, den Kauf sexueller Dienstleistungen unter Strafe zu stellen, nach dem Vorbild des Nordischen Modells. Dabei sollen Sexarbeitende straffrei bleiben, wĂ€hrend Freier kriminalisiert werden.


Die Argumente der BefĂŒrworter lauten:


‱ Deutschland sei das „Bordell Europas“.

‱ Zwangsprostitution und Menschenhandel mĂŒssten bekĂ€mpft werden.

‱ Ein Verbot sende ein klares Signal gegen Ausbeutung.


Doch viele Fachstellen, Beratungsstellen und Sexarbeitende – auch ich – sehen das anders.

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