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Stellungnahme zur Sendung Tatort vom 24.11.24 20.15 Uhr in der ARD

  • Autorenbild: Deniz Uyanik
    Deniz Uyanik
  • 25. Nov. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Liebe Community,

ich habe bereits viele Berichte über die Tatort-Sendung gelesen, die am vergangenen Sonntag, den 24.11.2024, um 20:15 Uhr ausgestrahlt wurde. Nicht viele davon spiegeln die Realität wider, wie sie tatsächlich in meiner Branche aussieht. In einem Bericht wurde sogar behauptet, dass es keine Vereinigungen gibt – das hat mich stark getroffen. Warum ignoriert ihr uns? Das ist ein Schlag ins Gesicht.

In dieser Sendung wurden sämtliche klischeehafte Aussagen über uns dargestellt: dass wir keine Gefühle haben, dass wir alle Zuhälter haben, dass wir uns fühlen wie ein Stück Fleisch und vieles mehr. Ich saß vor dem Fernseher und schüttelte nur den Kopf. Neu war in diesem Tatort, dass wir selbst zu Tätern werden und unsere Kunden umbringen. Das wir selbst zum Täter werden naja sonst wäre es kein Tatort. Ich hatte allerdings damit gerechnet, dass ein Kunde eine Sexarbeiterin umbringt und die Geschichte dann so erzählt wird, da das klischeehaft passen würde – schließlich werden unsere Kunden oft als Monster dargestellt. Dass jedoch wir selbst zu Monstern gemacht werden, war neu für mich.

Ich wundere mich mittlerweile nicht mehr darüber, was über uns gesagt wird. Alle scheinen unsere Branche zu kennen, außer wir, die wir täglich darin arbeiten und erleben, haben keine Ahnung! Über uns müssen dann andere entscheiden. Uns wird die Selbstbestimmung abgesprochen! Uns werden unsere Rechte entzogen!

In meiner Heimat, in Trier, würde man sagen: „Wie lange geht das noch?“

Liebes Tatort-Team, was für eine missratene Geschichte! Unrealistisch und voller Verachtung und Schmerz für all diejenigen, die selbstbestimmt ihren Beruf ausüben. Und das sind nicht, wie unsere geliebte Politik behauptet, nur 1-10 Frauen, sondern es betrifft hunderte Frauen, Männer und trans* Personen.

Ich wünsche mir endlich eine realistische Darstellung unseres Gewerbes. Sexarbeit ist Arbeit und verdient Anerkennung.

Eure

Nicole

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